Agile Projektmanagement-Methoden für Alle: Teil 3: Scrum

von Tom am 28. August 2018

Im Rugby ist ein „Scrum“ eine Gruppe von Spielern, die eng zusammenspielen, um die Kontrolle über den Ball zu erlangen. Die Projektmanagement-Methode „Scrum“ bezieht sich auf den Sport, um zu betonen wie wichtig Zusammenarbeit ist, wenn man ein Ziel effektiv erreichen möchte.

Was ist Agile?

Der Fokus vom agilen Projektmanagement liegt auf Flexibilität und der schnellen Anpassung – also das komplette Gegenteil zum traditionellen Projektmanagement, wo jeder Schritt von Anfang an genau in einer Wasserfall-Planung definiert wird. Bei der agilen Projektplanung wird stattdessen iterativ, d.h. Schritt für Schritt, vorgegangen. Ein gutes Praxisbeispiel für agiles Projektmanagement findet man auch in einer anderen Mannschaftssportart: Fußball. Der Fußball-Trainer ist eigentlich ein agiler Projektmanager, denn je nach Situation, muss er schnell handeln und Spieler austauschen oder auch die Spieltaktik ändern. Während jeder Pause halten Spieler und Trainer „Sprint Meetings“ ab. Jedes Spiel hat außerdem genau ein Ziel: der Sieg – wie man den erreicht, ist erst einmal zweitrangig. Weitere anschauliche Praxisbeispiele finden Sie im sehr ausführlichen Blogbeitrag zum agilen Projektmanagement von Capterra.

Was ist Scrum?

Die Scrum-Methode ist eine agile Projektmanagement-Methode und wurde entwickelt, damit Porduktteams effektiver zusammenarbeiten können. Das Hauptmerkmal von Scrum ist, dass es ein einfaches Framework ist, das Teams hilft bei komplexen Projekten besser zusammenzuarbeiten. Der Schwerpunkt der Methode liegt auf Zusammenarbeit, Selbstmanagement und -organisation, Flexibilität und Anpassung. Scrum nutzt die Idee der empirischen Prozesskontrolle, d.h. der tatsächlichen Fortschritt wird beobachtet und es wird nicht nur eine Prognose gemacht, um ein Projekt zu planen und zu terminieren. Die Zeitpläne werden in kurze Events, auch „Sprints“ genannt, aufgeteilt, und nach Abschluss eines Sprints werden die abgeschlossenen Aufgaben und Aktivitäten bewertet und das Scrum-Team kann notwendige Änderungen an den Projektzielen vornehmen. Dies hilft, Risiken zu kontrollieren und ihre Berechenbarkeit zu optimieren.

Die Scrum-Methode ist bei Managern und Entwicklern beliebt, weil es ein einfaches Regelwerk hat, welches die Rollen und Verantwortlichkeiten des Scrum-Teams definiert. Es ist sehr effektiv, denn anstatt den Teammitgliedern spezifische Aufgaben zu geben, erhalten sie eine Reihe von Zielen, so dass sie selbst entscheiden und ihre eigene Taktik entwickeln können, wie sie die Ziele am effektivsten erreichen können. Die ständige Fortschrittskontrolle in kurzen Zeitabständen ermöglicht eine schnelle Reaktion auf notwendige Veränderungen und hilft dem Team zu sehen, was es in dieser Zeit bereits erreicht hat.

Wie funktioniert es?

Scrum

Bildquelle: Mountain Goat Software via WikiCommons (Lizenz: CC BY 2.5 – bearbeitet (Text hinzugefügt))

Die Scrum-Methode wurde für Teams zur Bewältigung komplexer Produktentwicklungsaufgaben entwickelt und bietet ihnen ein einfaches Regelwerk zur Bewältigung der Komplexität des Prozesses: die drei Scrum-Rollen und die Scrum-Events (Sprints).

Scrum-Rollen

Product Owner

Product Owner wissen genau, was die Anforderungen und notwendigen Schritte des Entwicklungsprozesses sind (Product Backlog), sie entscheiden, was zu tun ist und stellen dem Entwicklungsteam die Ziele zur Verfügung. Sie sind auch dafür verantwortlich, den Wert des Produkts und den Wert der Arbeit des Teams zu maximieren. Der Product Owner hat die ausschließliche Entscheidungskompetenz, d.h. Änderungen müssen von ihm oder ihr genehmigt werden.

Scrum-Master

Scrum-Master übernehmen nicht die Rolle des „Projektmanagers“, denn im Scrum ist die Idee des Selbstmanagements wichtig. Scrum Master sorgen dafür, dass der gesamte Prozess reibungslos verläuft und helfen, ihn und die Produktivität des Teams zu optimieren und zu verbessern. Dabei ist es ihre Aufgabe alle Hindernisse zu beseitigen, die das Erreichen der spezifischen Sprintziele und des Gesamtziels gefährden könnten.

Team

Ein Team besteht idealerweise aus 3 bis 9 Mitarbeitern mit funktionsübergreifenden Fähigkeiten. Dieser Leitfaden ist wichtig, da weniger als 3 Mitglieder bedeuten, dass es möglicherweise nicht genügend Interaktion gibt und die Mitglieder nicht alle notwendigen Fähigkeiten haben, um den Sprint zu beenden. Zu viele Mitglieder würden zu viel Koordination benötigen, was die Komplexität des Prozesses erhöhen würde. Die Aufgabe des Entwicklungsteams ist es, das Produkt zu bauen und durch Selbstmanagement die Arbeit zu organisieren und abzuschließen und die Ziele der Sprints im vorgegebenen Zeitrahmen zu erreichen.

Scrum-Aktivitäten : Der Sprint

Ein Sprint ist eine Veranstaltung oder ein Projekt mit einer Dauer von nicht mehr als 1 Monat (typischerweise 1 oder 2 Wochen). Der Zeitrahmen ist so spezifisch, um die Komplexität und Risiken gering zu halten. Außerdem ist die Dauer eines begonnenen Sprints festgelegt und kann nicht mehr geändert werden. Am Ende eines jeden Sprints muss ein fertiges Produkt präsentiert werden, d.h. dass man diesen Produktentwurf veröffentlichen könnte. Dies erhöht die Vorhersagbarkeit des Projekts, da nach jedem Sprint der Fortschritt in einem Teammeeting mit dem Product Owner bewertet wird, der dann die nächsten Schritte entsprechend planen und anpassen kann. Ein Sprint besteht aus den folgenden Schritten, die den Produktentstehungsprozess strukturieren:

  • Sprint Planning
  • Daily Scrums
  • Sprint Review
  • Sprint Retrospective
  • Product Backlog Refinement

Lesetipp

In diesem ausführlichen Whitepaper werden die Scrum Grundlagen erklärt: Scrum Grundlagen einfach erklärt

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