Abweichungsanalyse

Die Abweichungsanalyse ist eine der wichtigsten Methoden im Projektmanagement. Sie wird auch als „Variance Analysis“ bezeichnet und ermöglicht die Aufgliederung der Gesamtabweichung eines Projekts vom Basisplan in die einzelnen Aspekte und Faktoren, also Inahlt, Umfang, Kosten und Termine. So können spezifische Komponentenabweichungen klar ersichtlich gemacht werden, was effiziente Korrekturmassnahmen überhaupt erst ermöglicht.

Wenn Projekte völlig reibungslos ablaufen, ist die Ursache eine ausgezeichnete Planung und oft auch ein wenig Glück. Genauso gilt der Umkehrschluss: Abweichungen vom Inhalts- und Umfangbasisplan sind nicht unbedingt einer schlechten Planung zuzuschreiben – manchmal sorgen widrige und kaum vorhersehbare Umstände dafür, dass ein Projekt trotz hervorragender Planung eben nicht wie geplant abläuft.

Deswegen gehört zu den Steuerungsaufgaben im Projektmanagement die so genannte Abweichungsanalyse: Projektleistungsmessungen machen deutlich, in welchem Umfang Projektleistungen vom Basisplan abweichen und erleichtern die Entscheidung, ob Korrekturmassnahmen während des laufenden Projekts notwendig sind.

Während des Terminplanüberwachungsprozesses spielt die Abweichungsanalyse eine Schlüsselrolle in der Terminplansteuerung. Die Vorgabetermine, die meist auch nach aussen kommuniziert sind – an Lieferanten, Aktionäre oder die Gesamtheit der Stakeholder – müssen mit den tatsächlichen bzw. nach realistischen Massstäben prognostizierten Endzeitpunkten verglichen werden. Bei Verzögerungen können so frühzeitig notwendige Korrekturmassnahmen ergriffen werden, um den Zeitplan trotzdem einhalten zu können. Die Pufferzeitabweichung ist dabei ebenso ein wichtiger Faktor für die Bewertung des terminlichen Projetkfortschritts.

Zwar werden am häufigsten Kosten– und Terminabweichungen analysiert, viel aussagekäftiger sind jedoch oft Planabweichungen hinsichtlich Projektinhalt und -umfang, eingesetzter Arbeitszeit, Infrastruktur, etc., Qualität und Risiken.