Vorsicht bei Abkürzungen

von Tom am 15. März 2007

Dass Abkürzungen unterschiedliche Bedeutungen haben können, wissen wir schon länger. So kann CPM für Critical Path Method stehen, aber auch für Cost per Mille. Was hier noch relativ entspannt „disambiguiert“ werden kann (gibt es dieses Wort überhaupt?), kann in anderen Zusammenhängen für eine kulturelle Kollision sorgen. So wurde ich vor kurzem von einem amerikanischen Kollegen nach einem ETA gefragt, wobei ETA für Estimated Time of Arrival steht. Ich musste mich bei einem anderen Kollegen nach dem Stand der Dinge erkundigen, nur hat der als Spanier eine ganz andere Assoziation zu dieser Abkürzung gehabt.

Abkürzungen können „cool“ wirken, sie können Zeit sparen, aber in internationalen Teams haben sie nichts zu suchen. Es kann nie davon ausgegangen werden, dass jedes Teammitglied alle Abkürzungen versteht, und im Zweifelsfall bedeutet das, dass man nicht verstanden wird, auch wenn man davon ausgeht, dass die Bedeutung einer Abkürzung jedem klar sein müsste. Und so erinnere ich mich an eine Präsentation von Thomas Middelhoff bei Bertelsmann, in der er erwähnte, dass er die Abkürzung „SPD“ in einer Mail sah, die unmöglich für die Partei stehen konnte. Und so interpretierte er SPD für sich einfach als „Sofort-Programm Dosenbier“…

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