Scrum

Scrum (dt. „Gedränge“, ein Spielzug aus dem Rugby) ist ein Framework für das Projektmanagement nach agilen Prinzipien und hat seinen Ursprung in der Softwareentwicklung. Seit seiner Entstehung in den 1990er-Jahren hat sich Scrum von einem Vorgehen aus der Softwareentwicklung hin zu einer allgemeinen Projektmanagement-Methode entwickelt. Eine wichtige Grundlage ist die Selbstorganisation der Teammitglieder – einen Projektleiter im traditionellen Sinne gibt es nicht.

Scrum Methode

Die Scrum Methode ist empirisch, inkrementell und iterativ. Das bedeutet, die konkrete Anwendung basiert auf Erfahrung und das Vorgehen findet schrittweise in sich wiederholenden Etappen statt.

Agiles Projektmanagement mit Scrum - Eine Übersicht

Es gibt nur wenige Regeln, die sich auf fünf Aktivitäten, drei Artefakte und drei Rollen beziehen.

Scrum teilt die Projektlaufzeit in Etappen – sog. Sprints – ein. Ein Sprint dauert in etwa 30 Tage. Während dieser Zeit wird dem Produkt neue Funktionalität hinzugefügt bzw. die vorhandene Funktionalität verbessert. Es ist eine wichtige Grundlage von Scrum, dass ein Sprint niemals ausgedehnt wird. Sollten sich während eines Sprints die Anforderungen ändern, kann er jedoch abgebrochen werden. Am Ende jedes Sprints sollte ein voll funktionsfähiges Zwischenprodukt stehen, das dem Auftraggeber zur Überprüfung vorgelegt wird. Auf der Basis seines Feedbacks wird dann weiter am Produkt gearbeitet.

Rollen im Scrum-Management

Product Owner

Der Product Owner erstellt eine konkrete Produktvision. Es ist auch seine Aufgabe, fachliche Anforderungen an das Produkt zu stellen und diese zu priorisieren. Beim Product Owner handelt es sich immer um eine Einzelperson, keinen Ausschuss und kein Komitee.

Entwicklungsteam

Das Entwicklungsteam entwickelt das Produkt. Es verantwortet die Lieferung der Produkteigenschaften in der Reihenfolge, die vom Product Owner festgelegt wurde. Das Entwicklungsteam organisiert sich selbst.

Scrum Master

Der Scrum Master ist nicht der Projektleiter. Er ist vielmehr dafür verantwortlich, dass Scrum funktioniert und hat eine Art Moderatorenrolle inne. Das Gelingen der Kommunikation innerhalb des Teams und mit dem Product Owner liegt in seinem Aufgabenbereich, genauso wie die Moderation von Meetings. Er schirmt das Team von Störungen von außen (z.B. von zusätzlichen Aufgaben außerhalb des Product Backlogs) ab.

Neben den drei zentralen Rollen gibt es auch noch die Stakeholder, d.h. den Auftraggeber (im Scrum Customer genannt), die Anwender bzw. User, die das fertige Produkt verwenden sollen und das Management, das für die Rahmenbedingungen verantwortlich ist (z.B. für Räume, Maschinen und Ressourcen).

Artefakte im Scrum Projekt

Product Backlog

Der Product Backlog ist eine Sammlung von Anforderungen (Requirements). Er wird ständig weiterenwickelt und vom Product Owner gepflegt. Dieser ordnet und priorisiert die Einträge.

Sprint Backlog

Aus dem gesamten Anforderungskatalog wird eine Auswahl an Anforderungen getroffen, die innerhalb eines Sprints bearbeitet werden sollen. Daraus leitet sich dann die Funktionalität des nächsten Produktinkrements ab.

Product Increment

Am Ende jedes Sprints steht ein funktionsfähiges Zwischenprodukt – das Produktinkrement.

Aktivitäten im Scrum Management

Sprint Planning

Im Sprint Planning wird der nächste Sprint, d.h. die nächste Projektetappe geplant. Dabei werden die Anforderungen in konkrete Aufgaben (Tasks) zerlegt. Diese sollten innerhalb eines Tages bearbeitet werden können. Das Ergebnis ist der Sprint Backlog.

Daily Scrum

Am Morgen eines jeden Arbeitstages trifft sich das Team zu einem maximal viertelstündigen Meeting, dem Daily Scrum. Es bietet die Möglichkeit, sich einmal am Tag mit allen Teammitgliedern auszutauschen. Jedes Teammitglied erklärt kurz, welche Aufgaben es seit dem letzten Meeting erledigt hat, welche Aufgabe als nächstes ansteht und welche Hindernisse es aktuell gibt. Tauchen Probleme auf, die sich nicht innerhalb einer Viertelstunde lösen lassen, werden diese an den Scrum Master übergeben.

Sprint Review

Am Ende eines jeden Sprints steht eine Sprint Review durch das Entwicklungsteam. Dabei wird das Zwischenprodukt überprüft und der Product Backlog falls notwendig angepasst. Außerdem wird das Feedback von Product Owner und Stakeholdern eingeholt, die Zielerreichung überprüft und nächste Schritte besprochen.

Sprint Retrospective

Bei der Retrospektive geht es nicht um eine Überprüfung des Produktinkrements, sondern der Arbeit des Projektteams, um sie kontinuierlich zu verbessern.

Product Backlog Refinement

Der Product Owner organisiert, konkretisiert und aktualisiert den Product Backlog im sog. Product Backlog Refinement.