Das PMI (Project Management Institute) mit Sitz in den USA und die IPMA (International Project Management Association) mit Sitz in der Schweiz sind die beiden Institutionen, die die Projektmanagement-Fahne hochhalten. Beide haben dasselbe Ziel: Allgemein anerkannte Zertifikate für Projektmanager. Bis heute hält sich das Problem, dass Menschen, die sich durch bestimmte Qualifikationen auszeichnen ebenso Projektmanager oder Projektleiter genannt werden, wie Menschen ohne die entsprechenden Qualifikationen. „Projektmanager“ oder „Projektleiter“ sind keine geschützten Berufsbezeichnungen, und an diesem Punkt kommen PMI und IPMA ins Spiel. Sie bieten wirklich qualifizierten Projektmanagern durch allgemein anerkannte Zertifikate einen entsprechenden Nachweis, mit dem sich diese von anderen abheben können. Gleichzeitig ist die Frage, ob man sich dem PMI oder der IPMA anschließt, fast die Frage, welche Konfession man hätte; nicht selten wurde zum Beispiel in der GPM, dem deutschen Ableger der IPMA, über das PMI wenig nette Worte verloren.
Nun haben das PMI und die IPMA beschlossen zu kollaborieren und den Beruf des Projektmanagers weltweit gemeinsam zu fördern und haben dazu bereits im Oktober 2008 beim PMI Global Congress 2008 in Denver (Colorado, USA) entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet. Leerstellen in diesem Berufsfeld sollen von nun an gemeinsam durch qualifizierte und ausgebildete Projektleiter besetzt werden. Danach gab es auch eine entsprechende Vertragsunterzeichnung beim IPMA World Congress in Rom. Ein erstes Ergebnis ist wahrscheinlich die gegenseitige Anerkennung bestimmter Zertifizierungen (PMP = Level C).
Ende 2016, so wird seitens PMI befürchtet, werden etwa 4,5 Billionen US-Dollar auf dem Spiel stehen aufgrund eines Engpasses an qualifizierten Projektmanagern. Dies mit entsprechenden Maßnahmen zu verhindern ist das gemeinsam gesteckte Ziel von PMI und IPMA. Dazu gehört unter anderem der Ausbau der universitären Programme weltweit, viel mehr Universitäten sollen Projektmanagement als Studienfach anbieten.
Desweitern sollen in der Zukunft Möglichkeiten gefunden werden, gemeinsam Forschung zu betreiben und zu unterstützen, um sich dann zusammen über die Forschungsergebnisse Gedanken zu machen. Die Vereinbarung wurde zunächst einmal für drei Jahre getroffen.